Während der medizinisch-technische Fortschritt neue Chancen ermöglicht, stellt der akute Fachkräftemangel das deutsche Gesundheitswesen vor anspruchsvolle Herausforderungen. Mit verantwortungsvollem Handeln und unserem Fokus auf Digital Health wollen wir nicht nur die Zukunftsfähigkeit von Asklepios bewahren, sondern auch unseren Teil für eine nachhaltige Entwicklung des Gesundheitssystems und damit der Gesellschaft beitragen.
Das Thema Corporate Responsibility verantwortet der Vorstand. Das strategische Nachhaltigkeitsmanagement obliegt dem ESG-Board. Das ESG-Board wurde im vierten Quartal 2021 als Entscheidungsgremium etabliert. Es verantwortet primär die Ausrichtung und Ausgestaltung der Corporate Responsibility Roadmap („CR-Roadmap“). Mit der CR-Roadmap greifen wir unsere sieben wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf, die wir im Rahmen einer systematischen Wesentlichkeitsanalyse identifiziert haben und unter anderem in diesem Bericht behandeln. Die Roadmap gibt jeweils Auskunft über Ziel, Zeithorizont, KPI und Scope des jeweiligen Themas und wird auf Seite 13 detaillierter beschrieben.
Eine weitere Aufgabe des ESG-Boards ist die Begleitung der Projektsteuerung. Das ESG-Board wird durch den Chief Executive Officer (CEO) und den Chief Financial Officer (CFO) der Asklepios Gruppe geleitet. Außerdem darin vertreten sind der geschäftsführende Direktor einer operativen Gesundheitseinrichtung sowie ein Regionalgeschäftsführer. Die Umsetzung der CR-Roadmap liegt ebenso wie die Realisierung klinikindividueller Nachhaltigkeitsprojekte in der Verantwortung der einzelnen Gesundheitseinrichtungen. Zuständig für die Implementierung der gefassten Beschlüsse sind die relevanten Fachbereiche für ESG-Themen des Konzerns, die Regionalgeschäftsführer: innen sowie Geschäftsführer:innen und Verantwortliche für ESG-Themen der einzelnen Kliniken.
Die Konzern- und Fachbereichsleiter:innen und der Konzernbereich ESG & Sustainability fungieren als Bindeglied zwischen dem ESG-Board und den Verantwortlichen für die operative Umsetzung. Der Konzernbereich ESG & Sustainability steht in engem Austausch mit der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit. Zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe gehört es, die systematische Bestandsaufnahme für den Corporate Responsibility Report zu koordinieren, Empfehlungen für das ESG-Board zu formulieren und Nachhaltigkeitsziele und Maßnahmen zu entwickeln. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertreter: innen zentraler Organisationseinheiten des Asklepios Konzerns zusammen, darunter Architektur & Bau, Einkauf & Versorgung, ESG & Sustainability, Infrastruktur & Datenschutz, Investor Relations, IT, Medizinrecht, Versicherungen & Compliance, Personal, Qualitätsmanagement, Recht, Risikomanagement, Service & Technik sowie Unternehmenskommunikation.
Das ESG-Board tagt zukünftig quartalsweise, um Maßnahmen festzulegen und die Projektumsetzung nachzuverfolgen. Die Arbeitsgruppe trifft sich einmal im Quartal mit dem CFO und dem COO der Asklepios Gruppe. Im Geschäftsjahr 2022 fanden die Quartalstermine der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit regelmäßig statt. Das ESG-Board hat dreimal getagt.
ESG Organisation
Unsere Fokusthemen und Handlungsfelder
Um uns auf die für Asklepios relevantesten CR-Themen fokussieren und einen systematischen Ansatz für unsere CR-Aktivitäten entwickeln zu können, haben wir 2021 eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. In dem strukturierten, mehrstufigen Prozess identifizierten wir die für unseren Konzern und unsere Anspruchsgruppen materiellen Themen. Bei der Auswahl relevanter Themen berücksichtigten wir unter anderem branchenspezifische und Nachhaltigkeitsstandards sowie bestehende Anforderungen und unternehmensspezifische Rahmenbedingungen. Der Vorstand und die Fachbereiche bewerteten die Themen aus drei Perspektiven: ökologische und soziale Auswirkungen ausgehend von Asklepios (Inside-out-Perspektive), ökonomische Auswirkungen für Asklepios (Outside-in-Perspektive) sowie die Relevanz aus Sicht der Stakeholder:innen (Outside-in-Perspektive). Der Vorstand und die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit haben die Ergebnisse unserer Asklepios Wesentlichkeitsanalyse verabschiedet.
2022 haben wir die im Jahr 2021 identifizierten wesentlichen Themen validiert. Dabei haben wir untersucht, ob eine Anpassung oder Ergänzung der Themen aufgrund von internen oder externen Entwicklungen notwendig ist. Die Ergebnisse der Recherche haben wir in einem Workshop des Konzernbereichs ESG & Sustainability diskutiert – mit dem Resultat, dass die wesentlichen Themen unverändert bleiben. Zwei zusätzliche Themen wollen wir perspektivisch im Rahmen der nächsten Wesentlichkeitsanalyse genauer betrachten: „Konsolidierung im Gesundheitsmarkt“ und „Partnerschaften und Kooperationen“. Auch das Thema „Digitale Verantwortung“ wollen wir für Asklepios genauer definieren. Die Ergebnisse wurden vom Vorstand final freigegeben. Die nächste Wesentlichkeitsanalyse planen wir für 2023 unter Berücksichtigung der Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
Sieben wesentliche Themen
Die sieben wesentlichen CR-Themen bilden die Grundlage für unsere CR-Roadmap. Diese sind: Bewusstsein für Verhaltenskodex/Haltungsgrundsätze stärken, Patientenzufriedenheit, Patientensicherheit, Mitarbeitergesundheit, Reduktion Abfall, CO2-Reduzierung und Reduktion Wasserverbrauch.
Grafische Aufbereitung der Wesentlichkeitsmatrix
Sonstige für Asklepios wichtige Themen werden im Sinne einer ganzheitlichen Darstellung ebenfalls behandelt. Dazu zählen: Lieferkettenmanagement, Digitalisierung, Datenschutz, Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter:innen und die Förderung eines familienfreundlichen Arbeitsplatzes.
Patient:innen, Mitarbeiter:innen und Umwelt – unsere wichtigen Handlungsfelder
Als einer der führenden Gesundheitsanbieter:innen in Deutschland haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Patient:innen, Mitarbeiter:innen und der Umwelt. Neben einer verantwortungsvollen Unternehmensführung konzentrieren wir uns mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie daher auf diese drei Handlungsfelder:
Patient:innen Der Mensch steht bei Asklepios im Mittelpunkt. Wir übernehmen Verantwortung für das Wohl der Patient:innen und verpflichten uns zu höchster Behandlungsqualität. Mithilfe der Digitalisierung von Prozessen tragen wir zu einer effizienteren, schnelleren und besseren Patientenversorgung bei. Den Schutz von Patientendaten haben wir dabei stets im Blick.
Mitarbeiter:innen Qualifiziertes, engagiertes Personal ist die Grundvoraussetzung, um höchste Behandlungsqualität und Patientenzufriedenheit zu garantieren. Durch das Voranschreiten des demografischen Wandels müssen wir uns mit steigenden Patientenzahlen bei gleichzeitig sinkender Verfügbarkeit von qualifiziertem Fachpersonal auseinandersetzen. Wir möchten unsere Attraktivität als Arbeitgeber:in ausbauen und fördern aktiv die Gesundheit und die Weiterbildung unserer Angestellten.
Umwelt Als Klinikkonzern sind wir für die Energieversorgung unserer rund 170 Gesundheitseinrichtungen verantwortlich. Mit einem sparsamen Energieverbrauch können wir maßgeblich zum Schutz unseres Klimas beitragen. Damit auch wir unseren Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele leisten, gilt es, die Energieeffizienz unserer Kliniken zu steigern und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beizutragen. Wir versuchen, natürliche Ressourcen zu schonen, indem wir Abfall reduzieren und sorgsam mit Wasser umgehen.
Unsere Corporate Responsibility Roadmap
Wir sind überzeugt: Dauerhaften Erfolg erzielen wir nur, wenn wir ökonomische, ökologische und soziale Faktoren miteinander in Einklang bringen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements im Jahr 2021 Ziele gesetzt, die wir mit unserer Corporate Responsibility Roadmap („CR-Roadmap“) verfolgen wollen.
Das Programm greift unsere sieben wesentlichen CR-Themen auf, die wir im Rahmen einer systematischen Wesentlichkeitsanalyse identifiziert haben und in diesem Bericht beschreiben.
-
Bewusstsein für Handlungsgrundsätze stärken: Integres Verhalten hat für Asklepios oberste Priorität. Alle Mitarbeiter:innen sollen regelmäßig vom Vorstand über die Haltungsgrundsätze von Asklepios informiert und mithilfe eines neuen E-Learning-Tools dazu geschult werden. Das Tool haben wir 2022 eingeführt und bauen es 2023 weiter aus, eine erste Schulung zum Thema Compliance hat bereits stattgefunden.
-
Patientensicherheit gewährleisten: Wir möchten eine konstant sichere, hochwertige Patientenversorgung sicherstellen. Neben dem in allen Kliniken eingesetzten Berichts- und Lernsystem Critical Incident Reporting System arbeitet Asklepios seit fünf Jahren mit dem medizinrechtlichen Präventionsformat „Sicher Arbeiten Vertrauen Erhalten“ (S.A.V.E.), das darauf abzielt, alle in den Asklepios Kreißsälen tätigen Mitarbeiter:innen auf seltene geburtshilfliche Notfälle optimal vorzubereiten.
-
Patientenzufriedenheit verbessern: Wir wollen, dass unsere Patient:innen mit ihrem Aufenthalt bei uns und unseren Gesundheitsleistungen rundum zufrieden sind. Bis 2026 streben wir eine jährliche Weiterempfehlungsquote von 90 Prozent an.
-
Mitarbeitergesundheit fördern: Die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen liegt uns am Herzen. Damit alle Mitarbeiter:innen Angebote zur Gesundheitsförderung nutzen können, wollen wir in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stressmanagement entsprechende Programme in sämtlichen Einrichtungen implementieren.
-
CO2-Emissionen verringern: Wir wollen die relativen CO2-Emissionen unserer Einrichtungen bis 2030 kontinuierlich reduzieren. Dafür erfassen wir jährlich den prozentualen Rückgang der CO2-Emissionen in Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Im Rahmen der konzernweiten ESG-Strategie wurden hierfür Maßnahmen validiert, die sukzessive in unseren Gesundheitseinrichtungen umgesetzt werden.
-
Abfall reduzieren: Unser Ziel ist es, konzernweit möglichst ressourcenschonend zu agieren. Bis 2030 wollen wir die jährliche Abfallmenge in Tonnen in Relation zur Patientenanzahl unserer Einrichtungen reduzieren. Wo sinnvoll, planen wir, die Trinkwasserversorgung unserer Patient:innen konzernweit auf 100 Prozent Recyclingflaschen umzustellen. Das Ziel ist ein geschlossener Wertstoffkreislauf.
-
Wasserverbrauch senken: Wasser ist eine kostbare Ressource, auch für den Betrieb von Gesundheitseinrichtungen. Wir wollen den jährlichen Frischwasserverbrauch in Litern in Relation zur Patientenanzahl konzernweit kontinuierlich bis 2030 senken. Wir haben eine Fallstudie durchgeführt, um den Wasser- und Energieverbrauch bei der Reinigung zu reduzieren – unter anderem mithilfe von dünneren Wischbezügen und höheren Füllmengen in den Waschmaschinen.
2023 erfolgt die Ausarbeitung detaillierter Maßnahmen, mit welchen wir unsere Ziele erreichen wollen. Basis hierfür ist unsere CR-Roadmap.
Unser Beitrag zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) *
(* Hierbei handelt es sich um eine Zusatzinformation. Diese Angabe ist nicht Bestandteil der nach ISAE 3000 rev. durchgeführten Prüfung mit begrenzter Sicherheit.)
2015 haben die Vereinten Nationen 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet, die die Weltgemeinschaft bis 2030 erreichen will. Die SDGs adressieren die größten ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Sie stoßen einen Wandel in der Gesellschaft an und rufen Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft weltweit zum Handeln auf. Das Ziel: ein würdevolles und chancenreiches Leben für alle Menschen – im Rahmen der Möglichkeiten unseres Planeten.
Als führender Gesundheitskonzern in Deutschland will Asklepios zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Daher berücksichtigen wir die SDGs in unserer Nachhaltigkeitsstrategie und konzentrieren uns dabei auf die Ziele, die für unsere Geschäftstätigkeit besonders relevant sind. Diese Ziele haben wir 2022 identifiziert und ihnen unsere wesentlichen Themen sowie bestehende Maßnahmen zugeordnet. Der Konzernbereich ESG & Sustainability hat den Auswahlprozess unter Einbindung des Vorstands koordiniert. Die Freigabe des SDG-Mappings durch den Vorstand erfolgte im November 2022.
Asklepios wird als Unternehmen insbesondere zu folgenden sieben SDGs beitragen:
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
Die primäre Aufgabe unserer Gesundheitseinrichtungen ist es, unsere Patient:innen bestmöglich zu versorgen – rund um die Uhr. Mit unseren Dienstleistungen und medizinischer Forschung tragen wir zu Gesundheit und Wohlergehen vieler Menschen bei. Gleichzeitig sorgen wir auch für die physische und psychische Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen. Wichtig ist uns außerdem, die Lebensqualität unserer Mitmenschen durch unsere Unternehmenstätigkeit nicht zu gefährden. Daher reduzieren wir Umweltbelastungen wie unsere CO2-Emissionen und die Abfallmenge kontinuierlich.
SDG 4 – Hochwertige Bildung
Qualifizierte Mitarbeiter:innen sind unser höchstes Gut – vor allem in Zeiten des demografischen Wandels und des bestehenden Fachkräftemangels. Deshalb investieren wir in eine hochwertige Aus- und Weiterbildung unserer Beschäftigten: Wir leiten 12 Bildungszentren für pflegerische, medizinische und therapeutische Ausbildungsberufe. Daneben bieten wir kaufmännische und informationstechnische Ausbildungen sowie duale Studiengänge an – und betreiben den Asklepios Campus Hamburg als Niederlassung der Medizinischen Fakultät der Semmelweis Universität Budapest.
SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
In unseren Einrichtungen und entlang unserer Lieferkette legen wir großen Wert auf sichere, faire Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Menschenrechte. Mit unserem Lieferantenmanagement haben wir einen gewissen Einfluss auf das Setzen von sozialen und umweltbezogenen Standards. Unser Anspruch ist es, Ressourcen wie Energie und Wasser effizient zu nutzen. Als Arbeitgeber:in und Ausbildungsbetrieb tragen wir zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Nachwuchsförderung bei.
SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
Als führender privater Klinikbetreiber Deutschlands ist Asklepios wesentlicher Teil einer flächendeckenden Gesundheitsinfrastruktur und unterstützt eine umfassende Gesundheitsversorgung. Unser ganzheitliches Risikomanagement und unsere hohen Compliance-Standards machen unser Unternehmen widerstandsfähig. Durch die Forschung am eigenen Asklepios Campus und den Ausbau digitaler Gesundheitsdienste fördern wir nachhaltige Innovationen im Gesundheitssektor.
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
Mit unseren rund 170 Gesundheitseinrichtungen tragen wir deutschlandweit zur medizinischen Versorgung auch von ländlichen und schlecht angebundenen Regionen bei. Daneben fördern wir den Ausbau der nachhaltigen Mobilität im Unternehmen: Unseren Fuhrpark planen wir auf E-Mobilität umzustellen, die Ladeinfrastruktur wird entsprechend ausgebaut. So reduzieren wir die Emissionen und verbessern die Luftqualität in Städten und Gemeinden.
SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Um die Versorgungssicherheit für unsere Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten, bauen wir auf ein globales Beschaffungsnetzwerk. Indem wir unsere Lieferant:innen verpflichten werden, ökologische und soziale Standards einzuhalten, fördern wir eine nachhaltige Produktion weltweit. Im Klinikalltag achten wir darauf, nachhaltig und ressourcenschonend zu konsumieren: Unter anderem setzen wir verstärkt auf Kreislaufwirtschaft und vermindern Abfälle.
SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Asklepios will dazu beitragen, den Klimawandel zu begrenzen. Daher reduzieren wir fortlaufend unsere CO2-Emissionen in den Bereichen Heiztechnik, Lüftung und Beleuchtung. Aktuelle Klimaschutzmaßnahmen sind zum Beispiel die Optimierung der raumlufttechnischen Anlagen und der Austausch von Heizkesseln.
2023 wollen wir uns noch intensiver mit der Ausrichtung unserer Unternehmensstrategie an den SDGs auseinandersetzen, um die positive Wirkung unserer Geschäftstätigkeit zu verstärken und negative Auswirkungen zu verringern. Wir beabsichtigen, das Thema in einem Strategie-Workshop in der ersten Jahreshälfte 2023 aufzugreifen.
Im Dialog mit unseren Stakeholder:innen
Asklepios steht im regelmäßigen Austausch mit seinen wichtigsten Stakeholder:innen. Dazu zählen Patient:innen, Mitarbeiter:innen und Investor:innen, da diese einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Asklepios haben. Der beständige Austausch mit unseren Stakeholder:innen ermöglicht uns, ihre Erwartungen an uns besser zu verstehen und diesen zu entsprechen. Für den Dialog mit unseren Stakeholder: innen nutzen wir diverse Kanäle.
Patient:innen Unsere Patient:innen informieren wir unter anderem über unsere Website und dort veröffentlichte Mitteilungen aus unseren Gesundheitseinrichtungen, über unsere Social-Media-Kanäle, Patientenveranstaltungen zu spezifischen Gesundheitsthemen, einen Patient:innen-Newsletter sowie das digitale Gesundheitsmagazin „Gesund werden. Gesund leben“. Seit 2019 veröffentlichen wir gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt den Podcast „Die digitale Sprechstunde“. In den regelmäßigen Folgen liefern unsere Ärzt:innen Informationen zu Krankheitsbildern und geben Gesundheitstipps. Über verschiedene Beschwerdemechanismen wie Fragebögen oder elektronische Feedbacksysteme stehen wir mit unseren Patient:innen im Austausch.
Mitarbeiter:innen Unsere Mitarbeiter:innen informieren wir unternehmensweit per Mitarbeitermagazin und über unser Intranet AskMe. Dort erfahren sie alles Wichtige über aktuelle Entwicklungen in unseren Kliniken, Präventions- oder Gesundheitsangebote oder die aktuelle Corona-Situation in den Asklepios Gesundheitseinrichtungen. Wir rufen unsere Mitarbeiter:innen via AskMe auch dazu auf, eigene Vorschläge für förderungswürdige Projekte zu machen.
Investor:innen Unsere Investor:innen informieren wir regelmäßig, zeitnah und transparent zur Geschäftsentwicklung, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Dies geschieht durch die Publikation von Quartalsmitteilungen und Zwischenberichten des Konzerns, durch unseren Geschäftsbericht sowie durch die Veröffentlichung von Corporate News. Unser langjährig etablierter Bankentag fand im Mai 2022 wieder gemeinsam mit Investor:innen und Bankenvertreter: innen statt. Asklepios berichtet hierbei über die wirtschaftliche Entwicklung des vorherigen Geschäftsjahrs und tauscht sich transparent und detailliert mit seinen Stakeholder:innen aus. Wir informieren unsere Investor: innen und Geschäftspartner:innen zusätzlich über unsere Halbjahresergebnisse in einer digital stattfindenden Investorenkonferenz.
Mitgliedschaften Darüber hinaus stehen wir zu wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Themen im Austausch mit anderen Unternehmen, Organisationen, Netzwerken sowie Verbänden und Vereinen. Dazu zählen unter anderem die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft e.V., der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V., die Hessische Krankenhausgesellschaft e.V., die Hamburger KHG, der Wirtschaftsrat der CDU e.V, das Wirtschaftsforum der SPD e.V. oder der Grüne Wirtschaftsdialog. Im Rahmen dieser Mitgliedschaften setzt sich Asklepios vor allem für den öffentlichen Dialog zu Gesundheitsthemen, den Erfahrungsaustausch untereinander und die Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung ein.
Compliance-Management:
Integres Verhalten gewährleisten
Integres Verhalten ist die Voraussetzung dafür, dass wir als verlässliche:r Partner:in wahrgenommen werden. Aus diesem Grund ist Compliance für uns ein zentraler Baustein verantwortungsvoller Unternehmensführung. Über gesetzliche Vorschriften hinaus verfolgen wir strenge Antikorruptionsrichtlinien und halten uns an hohe ethische Standards. Führungsstil und Umgangsformen bei Asklepios sind geprägt von den Werten Integrität, Vertrauen, Loyalität, Qualität, Innovation und soziale Verantwortung. Um regelkonformes Handeln im Unternehmen zu gewährleisten, entwickeln wir unser Compliance-Management fortlaufend weiter. Ziel ist es, relevante Risiken frühzeitig zu erkennen, geeignete risikominimierende Maßnahmen zu etablieren und so das Management sowie die Mitarbeiter:innen bei Handlungsentscheidungen zu unterstützen und zu schützen.
Federführend verantwortlich für Compliance ist der Head of Compliance, der dem Konzernbereich Medizinrecht, Versicherungen und Compliance angegliedert ist. Er berichtet direkt an den Chief Financial Officer (CFO) und unterrichtet in regelmäßigen Abständen den Vorstand. In den Asklepios Kliniken und Gesellschaften fungiert das lokale Management als Multiplikator für Compliance-Themen, insbesondere bei der Kommunikation von Standards und Anforderungen an die Mitarbeiter:innen. Die jeweiligen Compliance-Verantwortlichen in den Kliniken unterstützen die lokalen Management-Teams.
Mitarbeiter:innen für Compliance sensibilisieren
Die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter:innen für Compliance-Themen ist auch weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Compliance-Managements. Unter dem Slogan „Compliance schützt – Compliance unterstützt“ weisen wir darauf hin, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Konzernebene und den Kliniken ist, um risikorelevante Sachverhalte frühzeitig zu erkennen und angemessen reagieren zu können. Ergänzend zu der 2021 implementierten Verfahrensanweisung mit organisatorischem Schwerpunkt wurde 2022 mit der Erstellung der Compliance-Leitlinie Rahmenvorgaben zur Vermeidung von Korruption begonnen. Ziel dieser Leitlinie ist es, die Compliance-Verantwortlichen bei Asklepios zu sensibilisieren und Compliance-Aspekte und -Maßnahmen in den für Asklepios relevanten Zusammenhang zu setzen.
Hinweisgebersystem: Compliance-Verstöße anonym melden
Anfang 2022 haben wir ein toolbasiertes Hinweisgebersystem eingerichtet: Mitarbeiter:innen haben die Möglichkeit, sich anonym oder unter Namensnennung an den Bereich Compliance zu wenden, um mögliche Compliance-Verstöße zu melden. Alle Hinweise verfolgen wir konsequent, dabei legen wir großen Wert auf Vertraulichkeit: Hinweisgeber:innen haben keine negativen Konsequenzen für ihr Arbeitsverhältnis zu befürchten.
Das toolbasierte Hinweisgebersystem haben wir konzernintern in der Management- Info des Vorstandes sowie im Intranet bekannt gemacht. Die Grundlagen der Nutzung sind in der Verfahrensanweisung „Das Asklepios-Hinweisgebersystem – Meldungen und Regeln“ festgehalten. Auch in den Asklepios-Haltungsgrundsätzen weisen wir im Kapitel „Richtiges Verhalten im Fall von Verstößen“ auf die Meldemöglichkeit hin. Zudem machen wir im Compliance-E-Learning „Die Asklepios-Haltungsgrundsätze“ sowie im Rahmen von Präsenzschulungen und sonstigen Veranstaltungen auf das Tool aufmerksam.
Im Geschäftsjahr 2022 gab es Compliance-Meldungen. Diese wurden überprüft und aufgearbeitet. Grundsätzlich hat durch das Hinweisgebersystem keine signifikante Zunahme der Meldungen stattgefunden.
Bewusstsein für Haltungsgrundsätze stärken
Die im Januar 2020 implementierten Asklepios-Haltungsgrundsätze haben auch weiterhin Bestand. Auch die weiteren Entscheidungen im Zusammenhang mit den Haltungsgrundsätzen gelten: Im Zuge der Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2021 wurde die Stärkung des Bewusstseins für die Haltungsgrundsätze als wesentliches CR-Thema definiert und als solches in die CR-Roadmap aufgenommen. Die wichtigste Botschaft, die hinter diesem Wandel steht: Compliance ist für Asklepios nicht nur eine Frage der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und internen Regelungen, sondern vielmehr eine Frage der Haltung und Basis einer verantwortungsvollen Unternehmensführung.
Die Haltungsgrundsätze machen Vorgaben zum allgemeinen geschäftlichen Verhalten sowie zu Themen wie Rechtskonformität, Vermeidung von Interessenkonflikten, Datenschutz, Übernahme von sozialer Verantwortung und Umweltschutz. Sie gelten für alle Beschäftigten, Führungskräfte und Organmitglieder der Asklepios Kliniken sowie ihrer Tochtergesellschaften. Die Verhaltensregeln stellen sicher, dass in der gesamten Unternehmensgruppe einheitliche Maßstäbe gelten, die unsere Mitarbeiter:innen dabei unterstützen, im Arbeitsalltag die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Führungskräfte haben Vorbildfunktion
Neue Verfahrensanweisungen sowie sonstige Compliance-Maßnahmen und -Aktivitäten werden – soweit diese für die Mitarbeiter:innen relevant sind – „top-down“ kommuniziert. Den Führungskräften obliegt damit eine besondere Verantwortung bei der Umsetzung der Verhaltensstandards bei Asklepios. Nicht zuletzt deswegen haben wir in unseren Haltungsgrundsätzen auch unternehmensweit verbindliche Führungsgrundsätze festgeschrieben. Diese betonen die Vorbildfunktion der Führungskräfte und fordern sie auf, fair und respektvoll mit den Mitarbeiter:innen umzugehen, transparent zu kommunizieren, interne Kooperation zu fördern und ziel- und ergebnisorientiert zu handeln. Die Haltungsgrundsätze sind in unserem Dokumenten-Lenkungs-Tool zugänglich und zudem für alle Mitarbeiter:innen auf der Compliance-Seite in unserem Intranet AskMe sowie für externe Dritte im Internet abrufbar.
E-Learning zu Haltungsgrundsätzen
Compliance ist ein regelmäßiges Thema im Rahmen diverser interner Schulungs-, Fortbildungs- und Informations-Veranstaltungen. Seit Mitte 2022 wird das Ziel, die Asklepios-Compliance-Standards flächendeckend bekannt zu machen, auch durch ein entsprechendes E-Learning unterstützt. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde das Compliance-E-Learning „Die Asklepios-Haltungsgrundsätze“ auf die durch den Konzern implementierte Schulungsplattform AskNow hochgeladen und beworben. Das als Pflichtschulung aufgebaute Compliance-Training zielt auf die Information aller Mitarbeiter:innen ab. Das AskNow-Schulungsteam sucht derzeit die Abstimmung mit den relevanten Bereichen, um eine Lösung für diese administrative Herausforderung vor dem Hintergrund des Ziels unserer CR-Roadmap zu finden.
Risikomanagement:
Chancen und Risiken im Blick behalten
Asklepios verfolgt einen ganzheitlichen Chancen- und Risikomanagementansatz: Wir betrachten Risiken und Chancen kombiniert, um sie frühzeitig identifizieren, bewerten und steuern zu können. Im Fokus stehen dabei finanzielle und nichtfinanzielle Risiken und Chancen, die sich auf das Erreichen unserer Ziele auswirken können – sowohl auf Konzern- als auch auf Klinikebene. So wollen wir unseren wirtschaftlichen Erfolg langfristig sichern, die Anforderungen unserer Patient:innen und der Gesellschaft erfüllen und unseren Angestellten sichere Arbeitsplätze bieten.
Da wir einen ganzheitlichen Risikomanagementansatz verfolgen, können wir nichtfinanzielle Risiken auch auf Basis der Analyse finanzieller Risiken identifizieren und bewerten. Die nichtfinanziellen Risiken haben wir im Berichtsjahr 2022 noch ohne MediClin und Rhön erfasst. Um zukünftig eine gemeinsame Betrachtung der nichtfinanziellen Risiken aller Asklepios Gesundheitseinrichtungen zu ermöglichen, bereiten wir aktuell die Implementierung entsprechender Strukturen vor.
Asklepios fasst die nichtfinanziellen Risiken nach § 289c Abs. 3 HGB sowie weitere mögliche CSR-Risiken, die auf Dritte wirken können, unter dem Begriff ESG- oder Nachhaltigkeitsrisiken zusammen – und orientiert sich bei der Zuordnung an den fünf Aspekten nach §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB: Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung.
Standardisierter Prozess für die Risikobewertung
Im Geschäftsjahr 2022 haben wir die softwarebasierte Bewertung der nicht-finanziellen Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkungen eingerichtet (ESG Risk Reporting). Die benannten Konzernbereiche und -abteilungen geben jeweils zum 30. September und als Update zum 1. Januar des Folgejahres ihre Bewertung ab. Dabei berücksichtigen sie bereits etablierte Steuerungsmaßnahmen und die wesentlichen CR-Themen. Mit diesem standardisierten Prozess können wir sowohl die Risikobewertung als auch die Maßnahmen zentral dokumentieren und nachvollziehen – und neben der zeitlichen Entwicklung der nichtfinanziellen Risiken auch die Effektivität und Effizienz der eingeleiteten Maßnahmen beurteilen.
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2023 werden wir das ESG-Risk-Reporting in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführen. Unseren Risikomanagementansatz und -prozess sowie die Verantwortlichkeiten haben wir in unserem CR-Report 2022 auf Seite 19 sowie im Geschäftsbericht 2022 auf Seite 71 ff dargestellt.
Beurteilung der Nachhaltigkeitsrisiken
Der Betrachtungszeitraum nach § 289c Abs. 3 HGB umfasst das aktuelle Geschäftsjahr sowie eine Fünf-Jahres-Perspektive.
Bezogen auf die im § 289c Abs. 2 HGB genannten Umweltbelange schätzen wir dieses Risiko zum aktuellen Zeitpunkt für den Asklepios Konzern als geringfügig ein.
Zurzeit liegen keine für das Unternehmen wesentlichen nichtfinanziellen Risiken im Bereich der Arbeitnehmerbelange vor. Auch im Hinblick auf Sozialbelange, die die Gesellschaftsebene betreffen, wurden keine wesentlichen nichtfinanziellen Risiken identifiziert.
Wir sehen auch die Wahrung der Menschenrechte als Teil unseres Geschäftsbetriebs an. Das Thema Bekämpfung von Korruption und Bestechung wird durch die Compliance-Funktion des Asklepios Konzerns gesteuert. In beiden Bereichen wurden keine wesentlichen und damit keine berichtspflichtigen Risiken identifiziert.
Corona: Weiterhin ein Risiko
Grundsätzlich besteht für den Asklepios Konzern auch weiterhin das Risiko, dass sich aus der Verbreitung des Coronavirus (Covid-19) Auswirkungen auf die internen Abläufe, Prozesse und auch auf Patient:innen und Mitarbeiter:innen ergeben. Aufgrund des dynamischen Umfelds sind möglicherweise Lieferengpässe bei Medizinprodukten im Zusammenhang mit Covid-19 zu verzeichnen. Asklepios prüft laufend und intensiv die Auswirkungen.
Durch die vielfältigen, in verschiedenen Bereichen unseres Unternehmens getroffenen Maßnahmen sehen wir uns in der Lage, das Covid-19-Risiko für Patient:innen und Mitarbeiter:innen deutlich zu reduzieren. Grundsätzlich sind bei einer stark negativen Entwicklung der Covid-19-Situation nachteilige Auswirkungen auf Patient:innen (analog zur gesamten Bevölkerung) möglich. Unsere Mitigationsmaßnahmen können, unter Berücksichtigung der aktuellen Sachlage, diese Auswirkungen angemessen verringern. Unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklungen und bemessen an der aktuellen Sachlage sehen wir im Asklepios Konzern daher im Hinblick auf die unter § 289c Abs. 2 HGB definierten nichtfinanziellen Risiken zurzeit keine schwerwiegenden negativen Auswirkungen.
Aus unserer Sicht liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine nichtfinanziellen Risiken mit sehr wahrscheinlich schwerwiegenden Auswirkungen vor.
Lieferantenmanagement:
Die Kliniken sicher versorgen
Als Gesundheitskonzern haben wir einen großen Bedarf an unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen. Dazu gehören Waren und Services für den medizinischen Bereich, die Verwaltung und der Wirtschaftsbedarf. Daneben beziehen wir Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Technik, Medizintechnik, Lebensmittel, Energie sowie Entsorgungs- und Wäschemanagement.
So divers wie unser Bedarf ist auch unser Beschaffungsnetzwerk. Die Produkte beziehen wir vor allem aus Deutschland, dem europäischen Ausland und den USA. Den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen steuern wir über unser unternehmensweites Lieferantenmanagement, das die Asklepios Großhandelsgesellschaft (AGH, vormals Asklepios Service Einkauf und Versorgung GmbH) verantwortet. Der strategische Einkauf ist für den Abschluss von konzernweiten Beschaffungsstrategien mit verbindlichen Rahmenverträgen verantwortlich. Der operative Einkauf erfolgt über die beiden zentralen Einkaufsgesellschaften – sie steuern die Bestellabwicklung und Versorgung der Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und stehen den Anwender:innen beim Bestellablauf zur Seite.
Auswahl der Zuliefer:innen nach strengen Kriterien
Ziele, an denen wir unser Lieferantenmanagement messen, sind: ein effizienter Beschaffungsprozess, höchste Qualität der eingekauften Produkte und Dienstleistungen sowie Versorgungssicherheit für alle Einrichtungen. Um diese Ziele zu erreichen, setzen wir auf fachspezifische Arbeitsgruppen und Expertenkreise. Sie definieren die herstellerunabhängige Qualität, die wir von unseren Lieferant:innen erwarten. Außerdem entwickeln wir lieferantenübergreifende Produktstrategien. Lieferant:innen werden auf Basis einer Negativ-Recherche bewertet und ausgewählt. Wichtige Kriterien sind die Einhaltung gesetzlicher Verpflichtungen, Qualität, Innovation, Wirtschaftlichkeit und stabile Verfügbarkeit.
Vorbereitung auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG)
Zum 1. Januar 2023 tritt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Kraft. Es verpflichtet alle Unternehmen mit in der Regel 3.000 (ab 1. Januar 2024: 1.000) oder mehr inländischen Mitarbeiter:innen, die in dem Gesetz festgelegten menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten sowohl in ihrem eigenen Geschäftsbereich als auch entlang ihrer Lieferkette in angemessener Weise zu beachten. Ziel ist es, menschenrechtlichen oder umweltbezogenen Risiken vorzubeugen, sie zu minimieren oder die Verletzung menschenrechtsbezogener oder umweltbezogener Pflichten zu beenden.
Gesteigerte Anforderungen an unsere Lieferant:innen
Mit der Einführung des LkSG 2023 werden wir unsere Lieferant:innen beginnend am 1. Januar 2023 von der Rating-Agentur EcoVadis bewerten. EcoVadis ist eine internationale, cloud-basierte Online-Plattform zur Ermittlung der Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette, mit dem Ziel, mehr Transparenz zwischen den Geschäftspartner:innen zu schaffen. Mithilfe eines Online-Fragebogens werden je nach Größe, Branche und Standort des Unternehmens verschiedene Kriterien aus den vier Kategorien Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung abgefragt.
Gleichzeitig stellen wir das Lieferantenmanagement und die Lieferantenbewertung der Asklepios Großhandelsgesellschaft mbH neu auf und automatisieren sie stärker. Die Vorbereitung und Umsetzung der entsprechenden Prozesse ist für Anfang 2023 geplant.
2022 haben wir unseren Standard für strategische Rahmenverträge mit Blick auf aktuelle rechtliche Anforderungen überarbeitet und aktualisiert – vor allem in Bezug auf die Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR) und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Darin haben wir auch den unternehmensweiten Verhaltenskodex (Supplier Code of Conduct, SCoC) für Lieferant:innen sowie eine Verpflichtung unserer Geschäftspartner:innen, das Rating durch EcoVadis zu unterstützen, verankert. Der Supplier Code of Conduct liegt dem Vorstand zur Freigabe vor. Außerdem haben wir die Allgemeinen Einkaufsbedingungen der AGH neu gestaltet. Sie enthalten ebenfalls den Hinweis auf den CoC und die unternehmensweit gültigen Compliance-Vorschriften.
Kennzahlen für den Bereich Nachhaltige Unternehmensführung
Kenngröße | Einheit | 2022 | 2021 | 2020 | GRI |
---|---|---|---|---|---|
Beschaffungsvolumen | Mio. EUR | rund 845 | rund 800 | rund 740 | 2-6 |
Lieferant:innen | Anzahl | rund 1.800 | rund 1.330 | rund 1.300 | 2-6 |
Anzahl verteilter Haltungsgrundsätze | Köpfe (Neueinstellungen) | 8.851 | 8.284 | 7.200 |
Bedingt durch die Pandemie, den Krieg in der Ukraine und weltweiter Störungen in den Lieferketten wurden im Berichtsjahrjahr in einigen Bereichen bewusst die Lieferant:innen diversifiziert, um die notwendige Versorgungssicherheit für unsere Einrichtungen sicherzustellen und um Preissteigerungen bestmöglich abzufedern.