Daten
Heilmittel der Zukunft

Als führender privater Klinikbetreiber in Deutschland mit fast 40 Jahre Erfahrung behandelt Asklepios in seinen Kliniken, Ambulanzen und Reha Einrichtungen über 3.5 Mio. Patient:innen jährlich. In digitalisierter Form werden medizinische Daten bald in einem medizinischem Data Warehouse die perfekte Grundlage für die Medizinforschung und somit für die weitere Verbesserung der Patientenbehandlung und Gesundheitsversorgung darstellen. Dadurch entstehen für Ärzt:innen und Patient:innen ein neues Verständnis von Krankheit und Therapie.

Als sich 2020 Corona zu einer weltweiten Pandemie ausbreitete, wusste niemand, wie sich die Erkrankung auf den menschlichen Organismus auswirken würde. Doch dank der wissenschaftlichen Auswertung vieler Daten war es schnell möglich, Risikofaktoren zu identifizieren und vulnerable Gruppen besonders zu schützen.

Diese Leistung war neben der Zusammenarbeit vieler Länder auch durch digitale Strukturen und insbesondere eine hohe Anzahl von Falldaten möglich. „Medizinische Daten sind die Grundlage für jede Forschung. Je mehr gut aufbereitete Daten vorhanden sind, desto schneller und effizienter können auf ihrer Basis Studien durchgeführt und damit auch medizinische Lösungen erarbeitet werden“, sagt Dr. Nele Geßler, Leiterin von ASKLEPIOS proresearch.

Portrait Dr. Nele Geßler
»Wir nutzen weniger als ein Prozent unseres Forschungspotenzials.«
Dr. Nele Geßler, Leiterin des Unternehmens­bereiches
ASKLEPIOS proresearch

Health Data Hub

Aus diesem Grund gehört die Asklepios Health Data Hub genannte Initiative zu einem der wichtigsten Zukunftsprojekten von Asklepios. „Es ist weit mehr als nur eine Datenplattform für medizinische Daten“, erklärt Henning Schneider, Chief Information Officer. „Wir bauen eine Systemlandschaft für die Gesundheitsversorgung von morgen auf.“ Der Health Data Hub soll die Grundlage für die Forschung, aber auch für die medizinische Behandlung bei Asklepios werden und so das Lernen aus Daten vereinfachen und zugleich verbessern. Gleichzeitig wird es für alle Beteiligten Prozesse vereinfachen und den Patient:innen über das Patientenportal möglich werden, eigene Daten einzusehen, zu verwalten und zu entscheiden, wer sie nutzen darf und wer nicht.

Da der Klinikbetreiber aufgrund seiner Größe und langjährigen Erfahrung viele Patient:innen über Jahre hinweg aus der Ambulanz über die Klinik bis zur Reha betreut und begleitet, tun sich hier völlig neue Perspektiven auf. „Ich schätze, dass wir momentan weniger als ein Prozent unseres Forschungspotenzials nutzen“, sagt Dr. Nele Geßler. Denn momentan werden die vorliegenden Daten oft noch über Monate hinweg von Mitarbeitenden mühsam per Hand in Listen getippt und so für die Studien vorbereitet. Die digitalen Akten der Patient:innen dagegen können bereits innerhalb weniger Stunden datenschutzkonform ausgewertet werden, denn ihre Daten sind für die Forschung perfekt aufbereitet: einheitlich strukturiert, verständlich formuliert und vor allen Dingen vergleichbar.

So werden Daten vergleichbar

Die unterschiedlichen Daten werden datenschutzkonform verarbeitet, in eine einheitliche Struktur gebracht und dann ausgewertet.

„Durch datenschutzkonforme Auswertungen von besonders hohen Fallzahlen werden die Studienergebnisse wissenschaftlich noch fundierter und präziser. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir durch eigeninitiierte Projekte einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag leisten können, besonders in schwierig zu erforschenden Themenfeldern wie beispielsweise seltenen Erkrankungen.“, sagt Geßler. „Die Auswertung von so vielen Daten wird uns neue Rückschlüsse auf Krankheiten und Behandlungen erlauben.“

Auch das Qualitätsmanagement profitiert erheblich vom Health Data Hub: Durch die schnelle und vergleichbare Datenerhebung kann Asklepios einen bundesweiten einheitlichen Qualitätsstandard in der medizinischen Behandlung ermöglichen – vom Dorf bis zur Großstadt.

3638
Projekte wurden seit Bestehen von ASKLEPIOS proresearch durchgeführt.
159
Indikationen wurden 2023 erforscht.
36008
Patient:innen wurden seit
Bestehen in klinische
Prüfungen eingeschlossen.
Portrait Henning Schneider
»Wir bauen eine Systemlandschaft für die Gesundheitsversorgung von morgen auf.«
Henning Schneider, Chief Information Officer

Papiere von gestern

Wie geht man mit mehr als 30 Jahren Know-how um, das ausschließlich in Papierform vorliegt und nicht selten in einer unleserlichen Handschrift festgehalten wurde?

„Auch diese Daten digitalisieren wir nach und nach. Die große Herausforderung dabei ist jedoch, sie für Studienzwecke sinnvoll und datenschutzkonform aufzubereiten“, erläutert Henning Schneider. „Denn vor der Einführung der digitalen Patientenakte gab es keine Standards für die Erfassung von medizinische Daten.“

Von der Analyse zum Wissen

Bei der Datenanalyse können Korrelationen oder Zusammenhänge identifiziert werden, aus denen sich neue Erkenntnisse ableiten lassen.

Doch nicht nur die medizinischen Daten sind essenziell für die Plattform , sondern auch der Datenschutz. Die Gesundheit betreffende Informationen gehören zu den besonderen Kategorien personenbezogenen Daten, die besonders streng geschützt werden müssen. Sie dürfen nur unter strenger Einhaltung der gesetzlichen Regelungen erhoben, gespeichert und verarbeitet werden. Gleichzeitig sollten die Daten schnell und einfach für die Behandelnden zugänglich sein. Asklepios löst diese Herausforderung unter anderem durch Zugriffsrechte: Nur die erkrankte Person und ihre behandelnden Ärzt:innen können die personenbezogenen Daten direkt einsehen.

Für die Menschen

Dr. Nele Geßler und Henning Schneider sind sich jedoch einig, dass – trotz aller Digitalisierung – immer der Mensch im Mittelpunkt stehen wird. „Unser Ziel ist es, alle digitalen Dienstleistungen rund um die Bedürfnisse der Patient:innen zu gruppieren“, sagt Schneider.

Wenn der Aufbau des datenzentrierten Health Data Hub abgeschlossen ist, soll die Plattform das digitale Rückgrat für alle Asklepios Kliniken bilden und Qualitätsmanagement, Forschung, Risikobewertung und die digitale Verwaltung von medizinische Daten ermöglichen. „Der Health Data Hub ist eine visionäre Idee“, meint Dr. Nele Geßler. „Es wird die moderne Gesundheitsversorgung auf ein höheres Level heben.“

Medizin. Neu. Denken.

ASKLEPIOS proresearch

Der Unternehmensbereich Forschung von Asklepios führte seit seiner Gründung im Jahr 1998 insgesamt 3.638 Projekte durch, von denen 215 durch die interne Forschungsförderung der Asklepios Kliniken Hamburg finanziert wurden.

Im Jahr 2023 hat ASKLEPIOS proresearch 498 Forschungsvorhaben umgesetzt. Diese setzten sich zusammen aus Studien zur Zulassung von neuen Arzneimitteln und Medizinprodukten, aus Überprüfungen bestehender Behandlungsempfehlungen sowie aus Anwendungsbeobachtungen, Registern und eigeninitiierten Studien.

Aufteilung der Studie nach Fachgebieten

Stand: Februar 2024

Aufteilung der Studie nach Fachgebieten
Hämatologie/Onkologie 38,6 %
Kardiologie 22,7 %
Gastroenterologie 6,2 %
Neurologie 6,0 %
Urologie 4,2 %
Sonstiges 22,3 %
Portrait Dr. Nele Geßler

Dr. Nele Geßler

ist seit 2019 Leiterin von ASKLEPIOS proresearch, Geschäftsführerin des Instituts für klinische Forschung an der Semmelweis Universität, Campus Hamburg, kurz IKF, sowie Geschäftsführerin von Asklepios Science & Research. Außerdem fungiert sie als Vize-Dekanin für Forschung am Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität (ACH).

Portrait Henning Schneider

Henning Schneider

hat am 1. Oktober 2016 die Leitung des Konzernbereichs Informationstechnologie bei Asklepios übernommen. Seine Aufgabe ist es, die Digitalisierung voranzutreiben und Strukturen sowie klinischen Abläufe zu optimieren.

Pflege verbindet die Welt

Was haben der Iran, die Philippinen, Usbekistan und Kolumbien gemeinsam? In diesen und vielen anderen Ländern sucht Asklepios geeignete Pflegefachkräfte für seine 164 Gesundheitseinrichtungen.

Story lesen

Gemeinsam in die Zukunft

Visionäre geben ihren Mitmenschen Orientierung in Zeiten des Wandels. Lernen Sie sechs VisioNears kennen und folgen Sie ihrem persönlichen Blick in die Zukunft der Gesundheitsversorgung.

Story lesen