Pflege verbindet
die Welt
Was haben die Philippinen, der Iran, Usbekistan, Kolumbien und die Mongolei gemeinsam? In diesen und vielen anderen Ländern sucht Asklepios qualifizierte Mitarbeitende für die Pflege in Deutschland.
Mit eigenem Integrationskonzept und einer Erfolgsquote von ungefähr 95 Prozent wirkt der Gesundheitskonzern dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegen und setzt sich zeitgleich für Diversität im Konzern ein.
Während andere Unternehmen den Fachkräftemangel in Deutschland nur beklagen, hat Asklepios ganz neue Wege eingeschlagen – und zwar weit über die Landesgrenzen hinaus.
Bereits 2018 haben Thomas Krakau, CNO und Geschäftsführer der Asklepios Krankenpflegeschulen gGmbH und Astrid Sartorius, Leitung Asklepios Auslandsakquise Pflege (deutschlandweit), das erste Asklepios Onboardingcenter für Pflegefachkräfte in Darmstadt gegründet.
Dazu gehört auch ein Wohnheim mit 20 Zimmern. Hier treffen sich angehende Pflegefachkräfte aus Indien, dem Iran, Kolumbien, Mexiko, der Mongolei, den Philippinen, Usbekistan und Vietnam. Und es kommen immer mehr Länder dazu.
„Wir haben ein detailliertes Integrationsmanagement-Konzept entwickelt“, erklärt Astrid Sartorius. „Die sehr gut ausgebildeten Pflegekräfte aus dem Ausland brauchen am Anfang viel Unterstützung, um sich in Deutschland zurechtzufinden. Wohnen, leben und lernen unter einem Dach war unsere Vision, die wir mit dem Onboardingcenter in Darmstadt verwirklichen konnten“, sagt Astrid Sartorius.
Was ist ein Pfandautomat?
Viele Dinge, die für Einheimische selbstverständlich sind, rufen bei den zukünftigen Fachkräften oft Verwunderung hervor. Warum trennt man Müll? Was ist ein Pfandautomat, wie funktioniert ein Wäschetrockner? Und wozu braucht man Bushaltestellen?
Diese und viele andere alltägliche Fragen beantwortet Astrid Sartorius bei der sozialen Integration in die Umgebung oder beim Zusammensein im Wohnheim. „Das Wichtigste ist die Sprache“, meint die Leiterin der Auslandsakquise. „Ohne ausreichende Sprachkenntnisse ist eine Integration nicht möglich.“
Deshalb müssen Interessierte bereits in ihrer Heimat ein Sprachzertifikat für Deutsch auf Sprachniveau B2 erwerben. Dieses bestätigt ein gehobenes mittleres Sprachverständnis, mit dem zum Beispiel Fachgespräche auf Deutsch möglich sind.
»Ohne ausreichende Sprachkenntnisse ist eine Integration fast nicht möglich.«
Von Arbeitsrecht bis Zähne putzen
Sind die ersten Hürden genommen, geht es mit der Theorie los, von dem pflegefachlichen Unterricht über die Funktionsweise des deutschen Gesundheitssystems bis zum sozialen Sicherungssystem.
Der praktische Unterricht findet in dem eigens dafür eingerichteten Skills Lab im Onboardingcenter statt, wo die zukünftigen Fachkräfte die Pflege zuerst an einer Puppe üben.
Auch hier muss die eine oder andere kulturelle Klippe überwunden werden, besonders wenn es um die körperliche Hygiene der Patient:innen geht. „Kandidat:innen, die damit ein Problem haben, erhalten in der Regel schon nach dem ersten Online-Kennenlerngespräch eine Absage. Es ist wichtig, von Beginn an darauf aufmerksam zu machen, dass die Körperpflege der Patient:innen in Deutschland zum Aufgabenprofil der Pflegefachkräfte gehört“, erklärt Astrid Sartorius.
„Schwieriger ist es beim Konfliktmanagement, denn in den meisten asiatischen Kulturen gilt es als sehr unhöflich, Schwierigkeiten anzusprechen. Das müssen viele von unseren Pflegefachkräften erst lernen.“
»Das Ankommen in Deutschland wird durch den Familiennachzug unterstützt.Gerne zitiere ich an dieser Stelle meinen Chef Herrn Thomas Krakau: ‚Integration ist dann gelungen, wenn Menschen sich wohlfühlen, wo sie leben und arbeiten‘.«
Erfolgreiche Integration
Um die zukünftigen Pflegefachkräfte besonders gut auf ihre Prüfung vorzubereiten, wird die Prüfungssituation in Rollenspielen geübt. Ist die Äquivalenzprüfung in Form einer Kenntnisprüfung erfolgreich abgeschlossen, wird gemeinsam ein fester Arbeitsplatz im Asklepios Konzern ausgewählt.
„Ich habe größten Respekt vor dem Mut der Menschen. Sie packen ihr ganzes Leben in zwei Koffer und reisen allein in ein fernes, fremdes Land“, sagt Astrid Sartorius. „Das Ankommen in Deutschland wird durch den Familiennachzug unterstützt. Gerne zitiere ich an dieser Stelle meinen Chef, Herrn Thomas Krakau: „Integration ist dann gelungen, wenn Menschen sich wohlfühlen, wo sie leben und arbeiten.‘“
Das Konzept von Asklepios ist ausgesprochen erfolgreich, denn ungefähr 95 Prozent der akquirierten Fachkräfte bleiben langfristig oder planen, sogar für immer in Deutschland zu bleiben.
Da sich der Arbeitnehmermarkt für Pflegefachkräfte voraussichtlich zuspitzen wird, sollen Auslandsakquise und Onboarding weiter ausgebaut werden.
„Mein Sohn isst am liebsten Kartoffeln und Fleischwurst“
Rusty Parba kam 2018 von den Philippinen nach Deutschland und machte in Darmstadt seine Anerkennung in der Gesundheits- und Krankenpflege.
„Frau Sartorius hat mir mit Ihrem Team des Onboardingcenter Darmstadt sehr dabei geholfen, mich in die Kultur, das Arbeiten und das Leben in Deutschland einzufinden“, erinnert er sich. „Es ist nicht einfach, im Ausland zu leben. Alles ist fremd, das Wetter, das Essen, das ganze Leben. Man ist ganz allein, weg von der Familie und hat viel Heimweh.“
Doch das ist nun vorbei, denn Rusty Parba konnte seine Frau, auch eine studierte Krankenschwester mit Bachelorabschluss aus den Philippinen, knapp neun Monate später in Deutschland begrüßen. Beide arbeiten zusammen in der Schlossbergklinik Bad König. Mittlerweile ist er stolzer Vater von einem 19 Monate alten Sohn. „Er ist schon ein richtiger kleiner Odenwälder und liebt Fleischwurst mit Kartoffeln“, erzählt der Pfleger lachend.
Den Einbürgerungstest hat Rusty Parba bereits bestanden, die offizielle Einbürgerung ist der nächste Schritt. Auch beruflich hat der Pfleger, der seit viereinhalb Jahren für die Schichtleitung auf seiner Station zuständig ist, Pläne: Er denkt über eine Fachweiterbildung in der Intensiv- und Anästhesiepflege nach.
„Ich wollte mehr Lebensqualität haben“
Karen Alvarez kommt aus Bogotá, einer Metropole in Kolumbien, in der das Leben nicht immer einfach ist. „Es ist dort nicht sicher, vor allen Dingen nicht, wenn du eine Frau bist“, erklärt die Pflegefachkraft mit Bachelorabschluss in der Krankenpflege.
„Außerdem möchte ich meine Familie finanziell unterstützten.“ Karen Alvarez ist im Dezember 2023 zu Asklepios nach Darmstadt gekommen, um in Deutschland ihre Anerkennung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu absolvieren. Sie hat bereits zehn Monate lang in ihrem Heimatland Deutsch gelernt und das Sprachzertifikat B2 erworben.
Ihr Ziel ist es, eine Weiterbildung in der Intensiv- und Anästhesiepflege oder als Fachkrankenschwester für die Nephrologie zu absolvieren. „Meine erste Prüfung zur Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpflegerin habe ich schon bestanden“, sagt die Kolumbianerin und fügt hinzu: „Ich bin froh, dass ich mich hier in Deutschland sicher fühlen kann. Danke an Asklepios, an Frau Sartorius und ihr Team im Onboardingcenter Darmstadt.“
Astrid Sartorius
Leitung Asklepios Auslandsakquise Pflege (deutschlandweit) und Leitung Onboardingcenter Darmstadt
Die gelernte Kinderkrankenschwester engagiert sich schon seit mehr als 30 Jahren im Bereich der Qualifikation und Integration von ausländischen Pflegefachkräften. Sie hat Berufspädagogik für Pflege und Gesundheit studiert und leitet seit 2018 erfolgreich die Auslandsakquise Pflege deutschlandweit im Asklepios Konzern und das Onboardingcenter in Darmstadt.