Das neue Zentrallager in Bad Oldesloe ist in seiner Dimension und Ausstattung bundesweit einzigartig für die Branche und wird die Logistik der rund 170 Gesundheitseinrichtungen von Asklepios steuern. Es garantiert eine ausreichende Bevorratung von Materialen des medizinischen Bedarfs. Das heißt: Auch im Falle von Lieferkettenproblemen ist eine mehrmonatige Versorgungssicherheit gewährleistet. Gleichzeitig zeichnet es sich durch einen sehr hohen Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad aus. Das im Oktober 2022 eröffnete Zentrum ist so dimensioniert, dass es zukünftig auch Kliniken anderer Träger mit Materialien aller Art beliefern kann.
Im Hochregallager, das rund 3.000 unterschiedliche Produkte auf Paletten aufnehmen wird, wurde für den Brandschutz eine Sauerstoffreduzierungsanlage verbaut. Dadurch sind keine Sprinkleranlagen mehr nötig, nicht einmal ein Feuerzeug würde dort brennen. Zum Vergleich: Die Sauerstoffkonzentration im Lager entspricht in etwa der auf 2.500 Metern Höhe im Gebirge.
„Wir haben bewusst ein lernendes System geschaffen“, sagt Janis Gadanac, Leiter des Konzernbereichs Einkauf & Versorgung. „Die Anlage erkennt, welche Produkte häufig in welchen Mengen abgefragt werden. Dementsprechend sortiert das System die Waren, sodass Dinge, die häufig benötigt werden, ganz vorne stehen.“
Ein vollautomatisches Fördersystem verbindet alle Arbeitsbereiche, vom Wareneingang über das Hochregallager bis zur Kommissionierung. Letztere verfügt unter anderem über eine sogenannte Pick-by-Light-Anlage: Anhand elektronischer Anzeigetafeln an jedem einzelnen Regalfach können die Mitarbeiter:innen mittels Farben ablesen, welche Produkte sie in welcher Anzahl entnehmen und welcher Bestellung sie diese zuordnen sollen. Am Ende rollt die versandfertige Bestellung vom Band.
Final werden alle bearbeiteten Aufträge über die Fördertechnik zum Warenausgang transportiert. Hier überprüft das System automatisch per Gewichtsüberprüfung, ob alle angeforderten Produkte in passender Stückzahl ihren Weg in die Transportboxen gefunden haben. Durch die Einlagerung eines größeren Produktportfolios, aber auch durch die Bearbeitung und Kommissionierung von einzelnen Durchläuferartikeln, kann die Anzahl kleiner Anlieferungen bzw. Einzelanlieferungen an die Kliniken deutlich reduziert werden.
Sobald in den Kliniken OP-Masken, Kanülen oder Verbandsmaterial zur Neige gehen, kann das Material ganz einfach beim Zentrallager nachbestellt werden. In Zukunft sollen aber nicht nur die eigenen Krankenhäuser vom Lager profitieren, sondern auch externe Kliniken, medizinische Versorgungszentren oder Großpraxen.
Das Zentrallager ist so konzipiert, dass es den doppelten Bedarf der Asklepios Gruppe abdecken kann. Eine Dimensionierung in dieser Größenordnung schafft nicht nur mehr Versorgungssicherheit für die Asklepios Kliniken, sondern ermöglicht es auch, neue zentralisierte Beschaffungsstrategien zu entwickeln.
Wenn das Produkt einmal im Krankenhaus und bei den Patient:innen angekommen ist, tritt die dahinterstehende Logistik in den Hintergrund. Dieser patientenferne Prozess hat jedoch einen immensen Einfluss auf die medizinische Qualität und Behandlung der Patient:innen und wird durch die hohe Versorgungssicherheit des Zentrallagers garantiert.
Der gebündelte, digitale und zentralisierte Einkauf führt zur Vereinheitlichung und Standardisierung der verwendeten Produkte und stellt die Qualitätsanforderungen und Versorgung der Asklepios Kliniken sicher.